Zur Archäologie von Gabsheim
7. Die Ausgrabung im Jahr 2006

Ausgrabungen des Mainzer Landesamtes für Denkmalpflege, Abt. Archäologische Denkmalpflege in Gabsheim im Juni 2006

Position:  8°10'43'' Ost,  49°49'24'' Nord
Zwischen Bechtolsheim und Gabsheim wurde im Sommer 2006 eine neue Rohrleitung für die Wasserversorgung verlegt. Dazu wurde als erstes in einer Trasse von ca. 20 m Breite die Erde beiseitegeschoben. Beim Abgehen dieser Trasse hat Rudolf Post am 3. Juni 2006 südlich des Monzenrechs in der Flur "am Bechtolsheimer Pfad" dunklere Stellen im Boden entdeckt, an deren Oberfläche Steine, Scherben, Lehmputzstücke, rostige Eisenteile und rote und schwarze Verfärbungen deutlich zu erkennen waren. Er informierte daraufhin die Archäologische Denkmalpflege in Mainz und den Gabsheimer Bürgermeister, Herrn Michel. In den darauffolgenden Tagen hat das Mainzer Denkmalamt dann über seine Außenstelle, das Grabungsbüro Worms, mit Joachim Schütz als Grabungstechniker und Claudia Weissert als Grabungsassistentin Ausgrabungen an dieser Stelle veranlasst (FM 06-079). Dabei wurden drei Gruben freilgegt, von denen eine, wie Dr. Marion Witteyer von der Archäologischen Denkmalpflege in Mainz mitteilte, zweifelsfrei als verfüllter Keller eines römerzeitlichen Gebäudes aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. zu identifizieren war. Das Kellergebäude bestand aus senkrechten Holzpfosten, die in Schwellensteinen verankert waren. Die Wände zwischen den Pfosten waren mit Rutengeflecht und Lehm ausgefüllt. Der Lehmverputz wies stellenweise deutliche Verziegelungsspuren auf, was auf einen Brand hindeutet. Innerhalb der Füllung fanden sich u. a. zahlreiche Scherben von Keramikgefäßen des 1./2. Jahrhunderts, teils aus Spanien, Zentralgallien und dem Mainzer Raum.


Die Erdarbeiten und die Fundstelle am 3. Juni 2006
An der Fundstelle aufgelesene Scherben
Die Ausgrabungsstelle am 14. Juni 2006
Das Fundament des ausgegrabenen Kellers (Foto: Denkmalamt)
Terra Sigillata-Scherbe Herkunft: Zentalgallien
Terra Sigillata-Scherbe Herkunft: Zentalgallien
Terra Sigillata-Schüssel (Seitenansicht)
Terra Sigillata-Schüssel (mit Töpferstempel)
Tonkrug (wohl Mainzer Fertigung)
aus den Grabungsakten des Denkmalamtes

Ende

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© Rudolf Post, Februar 2010